An deutschen Kassen wird immer seltener zur Geldbörse gegriffen. Nur noch die Hälfte des Umsatzes im Einzelhandel begleichen Kunden mit
Bargeld. Der Markt für unbares Bezahlen hat sich entsprechend positiv entwickelt. Seit rund einem Jahr gibt es eine starke Zunahme an
kontaktlosem Bezahlen mit Karte – sozusagen eine Vorstufe des mobilen Bezahlens. Jede zehnte Transaktion wird quasi im Vorbeigehen bezahlt.
Eine weitere Vereinfachung an der Kasse ist das
mobile Bezahlen. Die Zahlungsdetails sind dabei im
Smartphone hinterlegt und Kunden brauchen weder Geldbörse noch Brieftasche zum Einkaufen. „Aber es besteht großer Informationsbedarf – sowohl bei Händlern wie auch bei Verbrauchern, die vermutlich aufgrund der vielen unterschiedlichen Mobile-Payment-Lösungen in Deutschland verunsichert sind“, erklärt
Horst Rüter, Zahlungsexperte im EHI.
Ein Drittel ist aufgeschlossen gegenüber mobilem Bezahlen
In einer repräsentativen Befragung des EHI bekräftigen
36 Prozent der Befragten ihre Aufgeschlossenheit gegenüber mobilen Bezahlmöglichkeiten, was hochgerechnet rund 20 Millionen Verbrauchern in Deutschland entspricht. Knapp die Hälfte von ihnen sieht die hauptsächlichen Vorteile in der
höheren Geschwindigkeit und der
Vereinfachung des Bezahlens. Auch die moderne, zeitgemäße Art des Bezahlens empfinden die Kunden als Mehrwert.
Den Skeptikern hingegen, die
64 Prozent der Befragten ausmachen, sind die Vorzüge des mobilen Bezahlens meist nicht klar. Ein Viertel von ihnen gibt an, den Nutzwert dieser Methode nicht ausreichend zu kennen. 24 Prozent erklären, sich bei dem Thema zu wenig auszukennen. Außerdem hat rund die Hälfte von ihnen Bedenken bezüglich
Datenschutz und -sicherheit, insbesondere die Angst vor Datenmissbrauch durch Hacker, geäußert.
Namhafte Partner sind Teil der Mobile-Payment-Initiative
Die Händler sind noch verunsichert. Der Markt ist zurzeit recht
unübersichtlich, die Vorteile sind nicht ausreichend bekannt und es ist unklar, welche der Lösungen sich durchsetzen werden und die
Investitionen rechtfertigt.
Um über die unterschiedlichen Möglichkeiten aufzuklären, hat das EHI mit Partnern die
Mobile-Payment-Initiative gegründet. Gemeinsam mit dem EHI wollen u.a.
Blue Code,
Girocard,
Google Deutschland,
GS1 Germany,
Ingenico Payment Services,
Mastercard,
Payback,
Roqqio,
Visa und
Wirecard mit der Mobile-Payment-Initiative unter der Leitung von
Caroline Coelsch, Projektleiterin beim EHI, umfassende Informationen zum mobilen Bezahlen bereitstellen.
Damit sollen grundlegende Kenntnisse über die innovative Technologie und die verschiedenen Verfahren und Systeme bei Verbrauchern und im
Einzelhandel deutlich erhöht werden. Der Einzelhandel soll damit in die Lage versetzt werden, jederzeit ein für seine Kunden
optimales Angebot mobiler Bezahllösungen umzusetzen. Die Initiative wird auch eine Plattform für den Austausch und Dialog der Partner darstellen, damit gemeinsam Stärken oder Schwächen einzelner Lösungen diskutiert werden können.
ehi.org