Home Business Messen Photokina 2018: Innovation auf kleinerer Fläche

Photokina 2018: Innovation auf kleinerer Fläche

Die diesjährige Photokina vom 26. bis 29. September war die letzte mit Herbsttermin, ab 2019 soll sie im Frühling (8. bis 11. Mai 2019) und jährlich stattfinden. Die Messegesellschaft hofft, mit diesen Veränderungen die Messe wieder auf Erfolgskurs zu bringen und den Rückgang der Ausstellerzahlen zu stoppen. Wurden 2016 noch sieben Messehallen belegt, waren es in diesem Jahr nur noch fünf – trotzdem waren die meisten Großen der Fotobranche in Köln, wenn auch mit deutlich kleineren Ständen als früher.

Die Photokina offenbarte einige Trends. Da wären die digitalen Kompaktkameras zu nennen, die es nun endgültig nicht mehr in nennenswertem Umfang gibt. Ihre Rolle übernahmen die einfach zu bedienenden Smartphones, deren Kameras oft gute Ergebnisse zeitigen und die Funktionalität der Kompakten locker erreichen. Das untere Ende der Kameratechnik liegt jetzt bei sog. Bridgekameras mit fest eingebautem Objektiv und großem Zoombereich, geringen Abmessungen und kreativen Möglichkeiten, die nahe an die der Spiegelreflexkameras heranreichen.
Spiegellos und Vollformat: Lumix S1R von Panasonic (Foto: Panasonic)
Spiegellos und Vollformat: Lumix S1R von Panasonic (Foto: Panasonic)
Der zweite überdeutliche Trend ist das verstärkte Aufkommen spiegelloser Kameras im Vollformat, d. h. mit Sensoren der Abmessungen 24 mm x 36 mm, dem bekannten Kleinbildformat. Hier haben alle bedeutenden Hersteller passende Modelle im Angebot: Nikon die neue Z7, Canon die neuentwickelte EOS-R-Reihe, Sony die α7 II, Panasonic die Lumix S1R, um nur einige zu nennen. Allen gemeinsam sind die Gleichwertigkeit mit anspruchsvollen Spiegelreflexkameras und ein reichhaltiges Objektivzubehör. Neue Objektive für diese Kameras ermöglichen dank neuentwickelter Bajonette und Schnittstellen eine schnellere Datenübertragung von und zur Kamera, alte Optiken können aber in der Regel mit passenden Adaptern verwendet werden. Der gewohnte Blick durch das Prisma wird durch einen auf ein elektronisches Display ersetzt, dessen Auflösung und Brillanz keine Unterschiede mehr zum optischen Sucher erkennen lässt. Die vergrößerte Sensorfläche erlaubt, erheblich mehr Pixel unterzubringen, die 40-Mill.-Marke ist weit überschritten, weil auf die Erfahrungen zurückgegriffen werden konnte, die mit Sensoren für Mittelformatkameras (6 cm x 6 cm u. ä.) gemacht wurden. Es soll nicht verschwiegen werden, dass die neuen Spiegellosen mit Vollformat im oberen Preisbereich liegen.
Flexibles Mittelformat: GFX 50R von Fujifilm (Foto: Fujifilm)
Flexibles Mittelformat: GFX 50R von Fujifilm (Foto: Fujifilm)
Fujifilm hat mit der neuen spiegellosen GFX 50R eine Mittelformatkamera im Stil einer Messsucherkamera herausgebracht. Sie verfügt über einen Bildsensor im Format 43,8 mm x 32,9 mm mit einer Auflösung von 51,4 Mill. Pixeln, der etwa 1,7mal so groß wie ein Kleinbild-Vollformat-Sensor ist. Die Kamera kann auch im Kleinbild-Modus arbeiten, bei dem eine 36 mm x 24 mm große Fläche mit 30,5 Mill. Pixel in der Mitte des Sensors verwendet wird. Die GFX 50R ist zudem mit einem Fokus-Joystick ausgestattet, um den Fokusbereich schnell einstellen zu können, ohne die Kamera vom Auge zu nehmen.

Schließlich ist allen neuen Kameras als Trend gemeinsam, dass „Intelligenz“ eingebaut wurde. Gesichts- und Lächelerkennung mit automatischem Auslösen, intelligente Automatiken für fast alle Fotosituationen, GPS-Ortung für spätere Archivierung, Bluetooth und WLAN-Tauglichkeit sind Eigenschaften, die auch Kameras haben sollten, um das Interesse der „Generation Smartphone“ zu wecken: Sie müssen neben den eigentlichen Fotofunktionen über allen Komfort verfügen, die das Smartphone bietet. Ist das der Fall, ist Zukunftssicherheit der Kamera fast garantiert. (WES)

www.photokina.de
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