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Amazonisierung des Online-Handels

Foto: Pixabay
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Jeff Bezos räumt heute seinen Chefposten beim Online-Riesen, der heute vor genau 27 Jahren in den USA an den Start ging. Ein Anlass für das IFH Köln, sich das Geschäft von Amazon genauer anzuschauen. Die Übersicht „Zahlen, Daten und Fakten“ zu Amazon belegt die Dominanz der Handelsplattform im deutschen Handel.

Bedingt durch die Pandemie verzeichnet der E-Commerce stark steigende Umsätze, vor allem bei Amazon: Während der Online-Handel in Deutschland 2020 insgesamt um rund 15 Milliarden Euro wuchs (statt wie zuvor um rund 5,6 Milliarden Euro jährlich), entfielen hiervon rund 11,4 Milliarden Euro auf Amazon. Das heißt, im Corona-Jahr 2020 hat Amazon im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich jeden Tag um 31 Millionen Euro zugelegt. Der Anteil Amazons am deutschen Online-Umsatz lag 2020 bei 53 Prozent.

„Dass Amazon in der Krise voll durchstarten konnte, liegt vor allem an dem guten Fundament des Geschäfts, das im Krisenmodus gut skaliert werden konnte. Wenn über Jahre in eine funktionierende Basis investiert wurde, braucht es nur wenige Stellschrauben,“ meint Expertin Dr. Eva Stüber.

Amazonisierung des Handels 2021 - Grafik des IFH Köln
Amazonisierung des Handels 2021 - Grafik des IFH Köln
Amazonisierung des Handels 2021, Foto: IFH Köln

Wer online shoppt, kauft auch bei Amazon

Rund 94 Prozent der Online-Shopper in Deutschland sind Kunden bei Amazon. Laut IFH Köln wird gut 70 Prozent des Amazon-Umsatzes von Prime-Mitgliedern realisiert. Und: Über ein Drittel von ihnen sind Heavy-Amazon-Shopper und nutzt für mindestens die Hälfte der Einkäufe im Netz das Angebot der Online-Plattform aus Seattle.

Doch Amazon prägt nicht nur den hiesigen Online-Handel, denn jeder zehnte umgesetzte Euro im gesamten Nonfood-Handel wandert in die digitale Ladenkasse Amazons. Weitere 25 Prozent der Nonfood-Umsätze werden laut IFH Köln über Informationsrecherchen oder Preisvergleiche durch Amazon beeinflusst. Der Detailblick zeigt die Durchdringung der einzelnen Branchen: So sind beispielsweise in der Kategorie CE & Elektro weniger als 30 Prozent der Umsätze von Amazon unabhängig. In der Kategorie Wohnen & Einrichten entfallen sieben Prozent der Umsätze auf Amazon – weitere 28 Prozent werden ebenfalls von Amazon beeinflusst.

„Der Amazon-Reifegrad der einzelnen Nonfood-Branchen nimmt weiterhin zu. In fast allen Bereichen hat der Umsatz von Amazon oder der beeinflusste Umsatz ordentlich zugelegt. Für Händler heißt das vor allem, dass sie dringend eine Strategie zum Umgang mit Amazon benötigen,“ so Hansjürgen Heinick, E-Commerce-Experte des IFH Köln.
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