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Zehn Fakten zum Singles Day

Foto: Pixabay
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Ursprünglich aus China kommt der Singles Day. 2020 setzte allein der Handelsriese Alibaba an diesem Tag gut 62,5 Milliarden Euro um. Auch hier bei uns entdecken immer mehr Händler und Verbraucher den Singles Day für sich. Was es mit dem Singles Day auf sich hat, erklärt das Verbraucherforum mydealz. Die Shopping-Experten haben zehn Fakten zum Singles Day zusammengestellt.

1) Umsatzstärkstes Shopping-Event der Welt

Der Singles Day ist heute das – mit großem Abstand – größte Shopping-Event der Welt. 2020 setzten allein Alibaba und sein Konkurrent JD.com beim Singles Day insgesamt 96,97 Milliarden Euro (115 Milliarden US-Dollar) um. Weder in den USA (29,09 Milliarden Euro) noch in Großbritannien (8,71 Milliarden Dollar) verbuchten Händler vergangenes Jahr am Black-Friday-Wochenende ähnlich hohe Umsätze. In Deutschland beliefen sich die Umsätze letztes Jahr am Black-Friday-Wochenende sogar „nur“ auf 3,7 Milliarden Euro.

2) Singles Day gibt es seit 1993

Angesichts der riesigen Umsätze mag es verwundern: Der Singles Day war ursprünglich nicht die Idee findiger Marketing-Manager. Tatsächlich riefen alleinstehende Studenten im ostchinesischen Nanjing den Singles Day im Jahr 1993 ins Leben. An milliardenschwere Umsätze dachte damals vermutlich niemand von ihnen. Die Studenten der Universität Nanjing tauschten stattdessen aus purer Höflichkeit kleine Geschenke aus: Sie waren alleinstehend und wollten sich gegenseitig ihre Aufmerksamkeit erweisen.

3) Anfangs war nur Singles dabei

Den 11. November wählten die Studenten der Universität Nanjing bewusst als Datum für den Singles Day. Der 11.11. – also eine Folge von vier Einsen – wies nämlich auf ihr Schicksal hin: Wegen der noch bis ins Jahr 2015 verfolgten Ein-Kind-Politik lebten in China deutlich Männer als Frauen und taten sich schwer, eine Partnerin zu finden. Auch kulinarisch spielt die Eins als Symbol eine Rolle: Viele Chinesen essen am Singles Day vier "Youtiao" genannte Teigstäbchen und Baozi – runde, mit Fleisch oder Fisch gefüllte Teigtaschen. Youtiao erinnern in ihrer länglichen Form an Einsen, Baozi symbolisieren die Punkte im Datum.

4) Mittlerweile auch andere Zielgruppen

Heute erinnert nur noch wenig an die einstige Bedeutung des Singles Day. Zwar finden am Singles Day in vielen chinesischen Städten immer noch Blind-Date-Partys statt, während Universitäten Kennenlern-Programme für Singles organisieren. Doch auch Paare haben den Singles Day inzwischen für sich entdeckt: Die vier Einsen gelten nicht mehr nur als Symbol für „Single“. Viele Chinesen nutzen sie auch, um ihren Partner zu sagen: „Du bist der/die Einzige für mich“. 2011 heirateten am Singles Day so ungewöhnlich viele Paare. Wegen seiner sechs Einsen im Datum (11.11.11.) galt der Singles Day 2011 als „Singles Day des Jahrhunderts“ (Shiji Guanggun Jie).
Foto: mydealz
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5) Alibaba hat sich die Rechte gesichert

Die Geschichte des Singles Day ist eng mit Alibaba verknüpft. Ende 2012 sicherte sich die Alibaba Group die Markenrechte am Singles Day. Dem 1999 von Jack Ma gegründeten IT-Konzern gelang damit ein Milliarden-Coup: Die eigenen Plattformen Taobao und Tmall dürfen seitdem mit den Marken „11-11“ und „Doppel-11“ werben, die für Konkurrenten wie JD.com oder Dangdang.com in China tabu sind. Ähnliches versuchte Bonprix 2017 in Deutschland vergeblich: Das Deutsche Paten- und Markenamt wies den Versuch des Modekonzerns zurück, sich die exklusiven Markenrechte am Singles Day zu sichern.

6) Umsatzsteigerung bei Alibaba

Die Umsätze, die der Handelsriese am Singles Day erzielt, sind in den letzten zehn Jahren förmlich explodiert. Noch 2011 verbuchte Alibaba an diesem Tag ein Bruttowarenvolumen (GMV) von 693,36 Millionen Euro. Von 2017 bis 2020 steigerte Alibaba seinen Umsatz von 21,39 Milliarden Euro auf 32,47 Milliarden Euro. 2020 lud Alibaba erstmals schon am 1. November zum Singles Day und setzte bis zum Ende des Shopping-Events am 11. November insgesamt 62,48 Milliarden Euro um.

7) Internationale Marken sind begehrt

Die hohen Umsätze, die Alibaba jedes Jahr am Singles Day erzielt, lassen sich auf zwei Faktoren zurückführen: China ist mit 1,44 Milliarden Einwohnern das bevölkerungsreichste Land der Welt und die Chinesen lieben westliche Marken. Weil Reisen gen Westen letztes Jahr aufgrund der Corona-Pandemie kaum möglich waren, deckten sich viele Chinesen am Singles Day mit westlichen Produkten ein. Alibaba zufolge, setzten 340 Marken wie Apple, Armani, L’Oreal, Lancôme, Nike oder YSL letztes Jahr am Singles Day wenigstens 100 Millionen Yuan (13 Millionen Euro) um, während 13 von ihnen sogar die Umsatzmarke von 1 Milliarde Yuan (128 Millionen Euro) knackten.

8) In Deutschland seit 2017 bekannt

In Deutschland hat der Singles Day noch keine allzu lange Tradition. Bei mydealz finden sich erst für 2017 die ersten Singles-Day-Angebote. Seitdem ist die Zahl der Angebote deutlich gestiegen: 2017 teilten die mydealz-Mitglieder noch 379 Singles-Day-Angebote, 2018 waren es bereits 651 Deals und 2019 bereits 796 Angebote. 2020 teilten und bewerteten die mydealz-Mitglieder am Singles Day 1.066 verschiedene Angebote.

9) Nachfrage ist stark gestiegen

Wie stark hierzulande das Interesse am Singles Day gestiegen ist, lässt sich auch daran erkennen, wie viele Konsumenten sich am Singles Day mithilfe von mydealz über aktuelle Angebote informieren. 2017 riefen noch 747.614 Verbraucher mydealz auf, um sich einen Überblick über aktuelle Angebote zum Singles Day zu verschaffen. Vergangenes Jahr informierten sich 1,29 Millionen Verbraucher bei mydealz über Angebote zum Singles Day.

10) Viele Produkte günstiger als am Black Friday

Ein Grund für die steigende Beliebtheit des Singles Days in Deutschland ist die Qualität der Angebote: Schon in den letzten beiden Jahren konnten Verbraucher am Singles Day (30,3 Prozent) durchschnittlich etwas mehr sparen als in der Zeit vom Black Friday bis zum Cyber Monday (28,9 Prozent). Spielzeug, Smartphones, Notebooks und Smart-Home-Produkte beispielsweise waren am Singles Day preiswerter als am Black Friday. Um der zunehmenden Konkurrenz am Black Friday zuvorzukommen, senken viele Händler bereits am Singles Day, also gut zwei Wochen vorher, ihre Preise. Auch letztes Jahr warteten am Black-Friday-Wochenende (5.342 Angebote) dafür aber deutlich mehr Angebote auf Verbraucher als am Singles Day (1.066).
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