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Sustainable Products Initiative der EU: Weichenstellung für mehr Nachhaltigkeit

Foto: Pixabay
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Die Sustainable Products Initiative der EU-Kommission ist ein wichtiger Schritt hin zu einem schonenderen Umgang mit Ressourcen, mehr Energieeffizienz und damit mehr Klimaschutz sowie Resilienz in Europa. „Die Vielzahl an Nachhaltigkeitsanforderungen darf allerdings nicht zulasten der Produktsicherheit oder -funktionalität gehen“, meint Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung. Nachhaltige Produktgestaltung müsse immer mit der funktionalen Sicherheit eines Produkts abgeglichen, eventuelle Zielkonflikte müssten bei der Ausgestaltung frühzeitig beachtet und gelöst werden. Zum Beispiel dürfe der Einsatz von Rezyklaten nicht zulasten der Produktsicherheit gehen.

Substances of Concern

Auch bei den umfangreichen Informationsanforderungen zu bedenklichen Stoffen (so genannten Substances of Concern) gelte es, Verhältnismäßigkeit zu wahren: „Der Nutzen einer solchen Informationsflut für die Verbraucherinnen und Verbraucher ist zweifelhaft“, so Weber. „Die Industrie braucht eine große Anzahl hochleistungsfähiger Stoffe in der Produktion oder Nutzung in nahezu allen elektronischen Hightech-Produkten. Die Regulierung von Stoffen sollte auch künftig unter den Richtlinien RoHS und Reach erfolgen und nur im Ausnahmefall in Ökodesign-Vorgaben.“

Ziel der Sustainable Products Initiative ist es, alle in der EU in Verkehr gebrachten Produkte möglichst nachhaltig, langlebig, wiederverwendbar, reparierbar und recycelbar sind sowie energieeffizient herzustellen. Der produktbezogene Ansatz und die Einbindung in das New Legislative Framework sind aus Sicht des ZVEI-Verbands positiv hervorzuheben. „So können Inkonsistenzen zu bestehenden Regulierungen vermieden werden. Gleichzeitig soll die Marktüberwachung gestärkt werden“, erklärt Wolfgang Weber. Dass die Stakeholder künftig wieder stärker eingebunden werden sollen und dass die EU-Kommission die dafür notwendigen Ressourcen in Aussicht stellt, sei zudem die richtige Vorgehensweise.

Digitaler Produktpass

Mit Blick auf den geplanten digitalen Produktpass (DPP) weist der ZVEI darauf hin, dass dieser dann zum Erfolg der Circular Economy beiträgt, wenn die damit verbundenen Informationsflüsse dezentral und somit schnell an die entscheidenden Akteure erfolgen und parallel die bisher zentral vorgehaltenen Datenbanken überflüssig gemacht werden. Eine doppelte Erfassung von Daten führe nur zu Bürokratie. Der anzugebende Datenumfang müsse für die Ziele angemessen sein, Eigentumsrechte müssten sichergestellt werden und die Ausgestaltung branchenspezifisch erfolgen.
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