Konsumenten, die sich ab dem 1. März ein neues großes Haushaltsgerät, einen Fernseher oder PC-Bildschirm anschaffen wollen, werden eventuell von einem ungewohnten Buchstaben auf dem Energielabel überrascht sein, denn die Europäische Kommission hat die Richtlinien für das Energie-Effizienzlabel grundlegend überarbeitet.
Ab dem 1. März 2021 ist dieses neue Label für Handel und Hersteller bindend. Dies betrifft zunächst Kühl- und Gefriergeräte, Geschirrspüler, Waschmaschinen, Waschtrockner, TV-Geräte und Computer-Monitore.
Dass es in wenigen Wochen zu Änderungen beim Energielabel kommt, ist vielen Konsumenten aktuell noch nicht bekannt. Bei einer jüngst durchgeführten repräsentativen Umfrage der gfu gab fast die Hälfte der Befragten (46 Prozent) an, dass sie von der Änderung nichts wissen. Weitere 37 Prozent wissen, dass sich etwas ändern wird, können aber nicht genau sagen, was.
Hatten sich die Konsumenten in den letzten Jahren zunehmend daran gewöhnt, dass eine große Mehrheit der Geräte in der Energieeffizienzklasse A angesiedelt war, müssen sie sich nun auf neue Klassifizierungen einstellen. Denn nach Auffassung der EU-Kommission litten Vergleichbarkeit und Aussagekraft des Labels in der Vergangenheit unter zu vielen Ergänzungen und Zusatzinformationen. Tatsächlich waren Produkte häufig nicht allein in Klasse A angesiedelt, das A wurde zusätzlich mit bis zu drei Pluszeichen ergänzt. Des Weiteren gab es sogar noch die Zusatzinformation, um wieviel Prozent ein Gerät „A+++“ unterbieten würde. Nicht ganz zu Unrecht lässt sich folgende paradoxe Situation feststellen: Die erfolgreichen Anstrengungen der Hersteller, immer effizientere Produkte zu entwickeln, haben die Aussagekraft des Labels verwässert.