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Bidirektionales Laden

E-Mobilität auf der Power2Drive-Messe

Mann an E-Auto-Ladesäule
(Bild: Power2Drive)

Grundsätzlich muss beim bidirektionalen Laden von E-Auto-Traktionsbatterien zwischen drei Gruppen von Anwendungsfällen unterschieden werden: Bei Vehicle-to-Home (V2H) und Vehicle-to-Building (V2B) finden Speicherung und Verbrauch des Stromes vollständig in der Anlage des Nutzers statt, also des Privathaushaltes oder Unternehmens Behind-the-meter (hinter dem Stromzähler). Bei Vehicle-to-Grid (V2G) wird das E-Auto zum Bestandteil des Stromsystems und kann durch Entnahme und Einspeisung Flexibilisierungsdienstleistungen für das Verteilnetz erbringen.

V2H und V2B

Schon in naher Zukunft sollen Endverbraucher, privat oder gewerblich, von Lösungen „Behind-the-meter“ profitieren können. Wie in einem stationären Speicher kann durch die Zwischenspeicherung von selbst erzeugten Strom, etwa aus der eigenen Photovoltaik-Anlage, der Eigenverbrauch erhöht werden. Wenn zeit- oder lastabhängige flexible Tarife nach Paragraf 41a des Energiewirtschaftsgesetzes angeboten und genutzt werden, bieten sich zusätzlich teils erhebliche Einsparmöglichkeiten beim Bezug von Strom aus dem Netz. Da alle relevanten Hersteller bereits an der Entwicklung von geeigneten Fahrzeugen für das bidirektionale Laden arbeiten oder erste Modelle bereits am Markt anbieten, ist für die kommenden Jahre mit einer dynamischen Entwicklung in diesem Bereich zu rechnen.

V2G und die Regulatorik

Für die unmittelbar netzwirksamen V2G-Lösungen fehlt noch der grundlegende regulatorische Rechtsrahmen. Markus Elsässer, Gründer und Geschäftsführer der Solar Promotion GmbH, erklärt hierzu: „Im Koalitionsvertrag hat sich die Bundesregierung ausdrücklich zum bidirektionalen Laden bekannt. Jetzt gilt es, dieses Bekenntnis mit Leben zu füllen.“ Und weiter: „Insbesondere muss die Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom mit Netzentgelten, Abgaben und Umlagen beendet werden. Außerdem ist es aus meiner Sicht sehr wichtig, dass ‚grüner‘ Strom seine Eigenschaft und die damit verbundene Förderung nach dem EEG auch bei einer Zwischenspeicherung in einem E-Auto-Akku behält.“

Durch bidirektionales Laden V2G ergäben sich weitere Vorteile für die Betreiber von E-Autos, da diese dann als Teil des Stromsystems auch in die Strommärkte eingebunden wären. „Bidirektionales Laden V2G ist aus einer Vielzahl von Gründen extrem sinnvoll und wichtig“, betont Markus Fendt, Managing Director von The Mobility House. „Zum einen verringern wir den Redispatch deutlich, müssen also weniger Anlagen für erneuerbare Energien abschalten. Auf das Jahr 2022 berechnet hätte jedes Elektroauto, betrachtet man den reinen Strompreis, rund 40.000 Kilometer umsonst fahren können. Somit kann das bidirektionale Laden V2G die Verkehrswende ohne Fördergelder verbilligen und beschleunigen. Zum anderen reduzieren wir den Netzausbaubedarf. Außerdem würde sich durch V2G-Lösungen private Photovoltaik-Anlagen noch schneller amortisieren. Und schließlich realisieren wir in Deutschland Innovation in unserer Leitindustrie, der Automobilindustrie.“

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