Die Corona-Pandemie macht den Einkauf beim Geschäft vor Ort schwieriger. Deshalb suchen viele Verbraucher explizit nach den Online-Auftritten ihrer "Stammläden". Fast zwei Drittel wünschen sich ein solches Angebot. Die Ladengeschäfte zu erhalten ist für 79 Prozent der Befragten ein wichtiger Grundfür diesen Wunsch. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, die im Oktober und November 2020 durchgeführt wurde.
Foto: Bitkom
„Die Menschen in Deutschland wollen ihre Lieblingsläden angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation gerne und gezielt unterstützen. Das gelingt oft nicht, da viele stationäre Händler weiterhin kein Online-Angebot für ihre Kunden vorhalten“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.
Zugleich fühlen sich Kunden beim Betreten eines Ladens mitunter unwohl. 71 Prozent sagen, dass sich andere Menschen beim Einkauf in Geschäften oftmals nicht an die gebotenen Abstands- und Hygieneregeln halten. Fast jeder Zweite (48 Prozent) wünscht sich, mehr Möglichkeiten zum kontaktlosen Bezahlen.
„Die Corona-bedingten Einschränkungen müssen ein Weckruf für wirklich jeden Händler sein. Auf zwei Beinen – vor Ort und im Netz – steht man als Einzelhändler auch in Krisenzeiten stabil“, betont Rohleder.
83 Prozent der Deutschen shoppen online
Die Zahl der Online-Shopper wächst nicht nur, die Menschen bestellen im Zuge der Corona-Pandemie auch deutlich mehr im Netz. Insgesamt entspricht der Anteil der Online-Shopper in Deutschland 83 Prozent der Bevölkerung ab 16 Jahren oder 57 Millionen Menschen.
„Viele Menschen, die jetzt die Vorteile des Online-Handels genießen, wollen darauf künftig nicht mehr verzichten. Auch im jetzt startenden Weihnachtsgeschäft werden sich viele Verbraucher nicht dem Gedränge in Shopping-Centern und Kaufhäusern aussetzen wollen“, meint Rohleder. „Ein großer Teil des Geschenkekaufs wird sich noch mehr als in den vergangenen Jahren ins Netz verlagern. Einen Vorgeschmack erwarten wir demnächst am Black Friday.“
Top 10 der gefragtesten Produkte beim Online-Kauf
Kleidung, Schuhe und Accessoires: 92 Prozent
Elektronische Haushaltsgeräte: 81 Prozent
Bücher bzw. Hörbücher: 76 Prozent
Smartphonessowie Kosmetikartikel, Parfum und Pflegeprodukte: 73 Prozent
Möbel: 71 Prozent
Computer: 70 Prozent
Medikamente: 69 Prozent
Gutscheine: 67 Prozent
Unterhaltungselektronik: 66 Prozent
Heimwerkerbedarf und anderes Baumarktmaterial: 65 Prozent
Smartphone ist das zweitwichtigste Shopping-Gerät
Im Netz entwickelt sich das Smartphone inzwischen zum zweitwichtigsten Shopping-Gerät. 54 Prozent der Online-Shopper (2019: 52 Prozent) kaufen per Smartphone ein. 2016 waren es lediglich 39 Prozent. Voice-Commerce über digitale Sprachassistenten wie Alexa oder Google Home bleibt mit zwei Prozent weiterhin ein Nischenphänomen.