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Früherer Branchenjournalist Jürgen Schlomski ist gestorben

Jan. 2020) bei seiner ′Bücherspendenaktion′ an die Gesellschaft der Freunde der Geschichte des Funkwesens
Jan. 2020) bei seiner "Bücherspendenaktion" an die Gesellschaft der Freunde der Geschichte des Funkwesens
Am 23. Mai ist unser geschätzter Journalistenkollege Jürgen Schlomski im Alter von 83 Jahren gestorben. Er war langjähriger Wegbegleiter von CE-Markt und dem Vorgängermagazin HiFi & Video Markt, zunächst als Presseansprechpartner bei Unternehmen wie Blaupunkt, Akai, Siemens und Sanyo, danach als freier Redaktionsmitarbeiter.

Jürgen Schlomski war gelernter Radio- und Fernsehtechniker. Nach einer kurzen Zeit als Kundendiensttechniker Anfang der 60er Jahre bei Nordmende in Bremen wurden seine Schreibtalente entdeckt, was seine Versetzung in die technische Dokumentation zur Folge hatte. Radio- und Fernsehgeräte „durfte“ er fortan nur noch in der Freizeit und im elterlichen Geschäft seiner Frau reparieren.

Der nächste Schritt führte ihn 1964 zu den Blaupunkt Werken in Hildesheim. Als Mitarbeiter der Stabsabteilung für Marktforschung und Produktplanung war seine Aufgabe auch die Konkurrenz zu beobachten und manche Fahrt führte in den Stuttgarter Talkessel, um die Empfangsqualitäten von Autoradios der Wettbewerber unter die Lupe zu nehmen. Nach dem Wechsel in die Werbeabteilung wurde es text- und marketing-lastiger. Agenturen mussten „gebrieft“ und Händler informiert und geschult werden. Die Händlerzeitung „Der blaue Punkt“ lag in seiner redaktionellen Verantwortung.

Mit dem stärkeren Einstieg der asiatischen Firmen auf den deutschen Markt gab es auch immer mehr Bedarf an Kommunikationsexperten. Jürgen Schlomski „heuerte“ bei Akai an und wurde 1978 Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Er stellte vielfältige Produkte vor: Videorecorder, Kassettenrecorder mit Dolby C und Hinterbandkontrolle, Spulentonbandgeräte, Heat-Pipe gekühlte Verstärker und Moving Coil Tonabnehmer. Das Unternehmen war auch auf der High End Messe in Gravenbruch vertreten. Für Tests in den einschlägigen Zeitungen wurden „Seriengeräte“ aus Japan eingeflogen.

Nach einem mehr als zweijährigen Gastspiel in gleicher Position bei Sanyo in Neu-Isenburg startete Jürgen Schlomski ab 1989 in die Selbstständigkeit. Mit einer Olympia-Schreibmaschine mit Zwei-Zeilen-Display und einem 500-Wort-Speicher ging es am heimischen Schreibtisch im Schlafzimmer los, später bezog er ein eigenes Büro.

Pressebüro Schlomski

Mit seinem „Pressebüro Schlomski“ unterstützte er viele renommierte Firmen (wie Siemens, Braun, Technisat, DNT, Daewoo, Homecast und Hama) bei der Öffentlichkeitsarbeit, er publizierte als Fachjournalist in seinen Spezialgebieten Unterhaltungselektronik, Fernseh-, Video- und Sendetechnik. Viele seiner Artikel- und Pressemeldungen erschienen in Fachmagazinen aber auch in überregionalen Zeitungen wie FAZ, Süddeutsche Zeitung und Die Zeit. Wie bei vielen Selbständigen üblich, wurde der kalendarische Renteneintritt 2001 „großzügig“ ignoriert und weitergearbeitet. Die letzte publizierte Pressemeldung datiert aus dem Jahre 2006. Seine umfangreiche Literatursammlung vermachte er letztes Jahr noch der Gesellschaft der Freunde der Geschichte des Funkwesens (GFGF) in Hainichen.
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